Wege zum Wasser

Mit einem Ausflug zur Ostseestation auf dem Priwall startete unser neues Projekt zum Thema Wasser. Migranten aus dem Iran, Afghanistan und Eritrea und ihre ehrenamtliche Begleiterin fuhren mit Fähren übers Wasser, um Wasser–Bewohner zu studieren oder sogar anzufassen und zu füttern.  Wie die Fotos zeigen, waren sie mit Konzentration und Hingabe bei der Sache.

  

Das war auch nicht anders zu erwarten, denn fragt man im Verein einen der neu in Lübeck Lebenden, was sie an den SonntagsDialogen besonders schätzen, so bekommt man neben der Hilfe beim Spracherwerb meist die gemeinsamen Unternehmungen als Attraktion genannt. Sie sind inzwischen zu einem wichtigen Bestandteil der Integrations-Arbeit des Vereins geworden. Die Erfahrungen aus dem Projekt „Entdecke Lübeck und seine Umgebung“, gefördert durch den Integrationsfonds der Stadt Lübeck, ermutigten uns, eine neue Reihe an Ausflügen zu planen. Wir alle sind dem Integrationsfond sehr dankbar, dass er auch diesmal das Projekt fördert.

Wasser ist ein großes Thema und wir werden sicher nicht alle Bereiche abdecken können. Wir hoffen aber doch, den Ausflugsgruppen wenigstens einen Begriff von den vielfältigen Aufgaben zu geben, mit denen die Lübecker ihre Gewässer schützen und erhalten und welchen Nutzen sie aus ihnen gewinnen. Geplant sind Einblicke in Wasserwege und ihr Management, Wasserschutz, Trinkwasser- und Abwasseraufbereitung, Energiegewinnung durch Wasserkraft und Wasser als Lebensmittellieferant. Wir hoffen, demnächst z.B. einen Besuch einer Schleuse am Elbe – Lübeck – Kanal und von Lübecker Brücken mit verschiedenen Funktionen und Geschichte zu ermöglichen. Den verantwortungsvollen Umgang mit einer der wichtigsten Ressourcen für alles Leben möchten wir mit Besuchen von Wasserschutzzonen, von Wasserwerken und dem Klärwerk Lübeck verdeutlichen. Auch zur Energiegewinnung bietet Lübeck ein anschauliches Beispiel mit der kleinen Wasserkraftanlage am Mühlendamm. Und nicht zuletzt bergen die Gewässer in und um Lübeck, ob Flüsse oder Meer, eine der wichtigen Grundlagen der Lebensmittelversorgung, ob von Einheimischen oder als Handelsgut in die Ferne. Zu diesem Thema konnten wir uns einen Besuch bei der Traditionsbetrieb Hawesta in Schlutup vorstellen, dem Werk droht aber aktuell die Schließung. Den Scharbeutzer Hafen als Anlandeort für die Fischerboote wird es aber weitergeben und dort wollen wir uns auch umsehen.

Nicht vergessen werden wir aber auch den Freizeitspaß am und im Wasser. So steht das Wassermarionettentheater Lübeck ebenso auf dem Programm wie eine Kanufahrt, ein Ausflug für Kinder zum Wasserspielplatz Kaisertor oder die Besichtigung der Passat.

Also, auf geht’s. Gestartet sind wir schon und die Förderung des Lübecker Integrationsfonds wird uns helfen, Eintrittsgelder und Tickets zu kaufen oder von Fall zu Fall Dolmetscher mitzunehmen. Die Migranntin*nen werden vieles lernen können, ihre Kontakte und ihren Wortschatz erweitern und hoffentlich auch den verantwortungsvollen Umgang mit der Ressource Wasser im Sinne des Umweltschutzes verinnerlichen. Und wer weiß, vielleicht findet ja auch jemand einen bisher ungeahnten Wunsch–Beruf.